Die Grünanlagen Spandaus, eingebettet in die eher beschauliche Atmosphäre des Berliner Westens, bergen eine ganz eigene Nische der kulinarischen Entspannung: das Teehaus. Es überrascht manchen, der Berlin vor allem mit schneller Currywurst verbindet, doch genau hierin liegt der Reiz. Die Teehäuser bieten eine willkommene Atempause, eine stilvolle Flucht aus dem Großstadttreiben. Man könnte es als eine Art mikro-kulinarische Pilgerreise betrachten, bei der die sorgfältige Zubereitung und Präsentation des Tees selbst zu einem Ritual wird. Wer sich auf diese Erfahrung einlässt, entdeckt eine Ruhe, die man sonst nur in den Gärten englischer Landsitze vermuten würde, jedoch umrahmt vom unverkennbaren Berliner Charme, der irgendwo zwischen preußischer Präzision und lässiger Bodenständigkeit oszilliert. Hier ist der Tee nicht einfach ein Getränk, sondern ein Ereignis.